Löwe im Gras

Sansibar Urlaub - Kleidung Dresscode Kleiderordnung

Oft fragt man sich vor einer Reise in fremde Länder: Was ziehe ich an? Wir sagen: Wer sich vor der Reise informiert, wird die richtige Kleidung in den Koffer packen.

In unserer Kultur, in der wir nur sehr wenig Kleidervorschriften ausgesetzt sind, dient die Kleidung hauptsächlich dazu, unsere Persönlichkeit hervorzuheben. Wir in Deutschland haben alle Freiheiten und unterliegen kaum noch gesellschaftlichen Kleiderzwängen.

Für viele andere Kulturen ist dieser Gedankenansatz jedoch völlig unverständlich, weil bei ihnen das Individuum viel weniger im Vordergrund steht. Ihre Kleidung soll viel mehr die Kultur und die Religion ehren und mancherorts dient sie dazu, den eigenen Wohlstand auszudrücken.
So auch auf auf der afrikanischen Inselgruppe Sansibar - weiße Traumstrände, tropische Kulisse und reich an Kultur. Doch Sansibar ist nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel, sondern auch ein Ort mit tief verwurzelten Traditionen.  Sansibar ist stark muslimisch geprägt, insbesondere in Bezug auf die vorherrschende Religion. Etwa 90-98% der Bevölkerung sind Muslime. Kulturelle Werte und Normen haben Gewicht.

Was leider viele Touristen übersehen: Auf Sansibar gilt deshalb nicht nur das Gesetz der Sonnencreme, sondern auch das der kulturellen Rücksicht - etwas, das von vielen Reisenden leider immer mehr missachtet wird. Die Regierung Sansibars macht seit Jahren darauf aufmerksam und hat immer wieder "ein Auge zugedrückt". 

Seit dem 1. Mai dieses Jahres ist diese Herangehensweise nun allerdings verschärft worden: Die die Zanzibar Commission for Tourism (ZCT) kündigt eine "besondere und fortlaufende Kontrollmaßnahme" an: 

Wie in einer aktuellen Mitteilung erklärt, sollen alle Hotelbetriebe und Reiseanbieter ihre Gäste künftig "informieren und anleiten, bevor sie die Unterkunft verlassen, um den Verhaltenskodex und die ethischen Richtlinien zu beachten".

Zentral sei dabei der Hinweis auf eine "angemessene Kleiderordnung in der Öffentlichkeit". Touristen sollen sich außerhalb der Strände bitte züchtiger kleiden. Die Schultern und Knie bedeckt, insbesondere in Dörfern, Städten oder bei Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung. An den Hotelpools und Stränden bleibt Badebekleidung weiterhin erlaubt. Beim Verlassen dieser touristischen Komfortzonen sollte man sich jedoch der Landeskultur anpassen.

Es werde regelmäßige Überprüfungen geben, ob sich Gäste und Betriebe an die Vorgaben halten. Wer gegen die Regel verstößt, müsse mit Konsequenzen rechnen.
"Strenge Strafen und rechtliche Schritte werden sowohl gegen Einrichtungen als auch gegen Einzelpersonen verhängt, die sich nicht daran halten", heißt es in der Mitteilung. 

Als Reisender ist man Gast in einem fremden Land und es versteht sich von selbst, sich an die Kleidervorschriften fremder Kulturen zu halten. Es ist ein Zeichen, dass wir die religiösen und kulturellen  Werte der Einheimischen respektieren.

Wie heißt es doch so schön? Andere Länder, andere Sitten.