Endlich war es soweit – wir waren auf Entdeckungsreise in Kenia. Schon lange war es unser Wunsch, dieses wunderschöne Land zu bereisen und es unseren Gästen als eine weitere Safari Destination zu empfehlen. Unsere erste Reise nach Kenia - eine Flugsafari. Die Vorfreude war groß und auch die Erwartungen: Was bietet eine Safari in Kenia und werden wir von dort genau so beeindruckt zurück kehren, wie aus Botswana, Südafrika oder Tansania? Lest selbst…
Die Swiss brachte uns per Tagesflug von Frankfurt über Zürich nach Nairobi. Der Flug war ein entspannter Tagesflug mit akzeptablem Platzangebot und überraschend gutem Service an Bord. In Nairobi angekommen zeigte sich – der Flughafen ist zwar sehr geschäftig, aber übersichtlich. Das zuvor online eingeholte E-Visa brachte uns problemlos und zügig durch die Einreisekontrolle – sogar unser Gepäck lag schon abholbereit auf dem Band.
Nairobi:
Auf dem Weg in das Hotel für unsere Zwischenübernachtung wird schnell klar – Nairobi kennt keinen Schlaf. Die Straßen sind belebt und Staus verstopfen zu jeder Tages- und Nachtzeit die Stadt, eine typisch afrikanische Metropole. Tipp: Immer einen großzügigen Fahrzeitpuffer für Unternehmungen und Transfers einplanen. In Nairobi gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Zeit zu verbringen: Das Daphne Sheldrick Elefantenwaisenhaus, das Karen Blixen Museum, der Nairobi Nationalpark… und nicht zu vergessen hervorragende, landestypische Restaurants wie das Carnivore oder das Nyama Mama.
Von der Metropole Nairobi in das Tierparadies Maasai Mara
Nach einer erholsamen Nacht fuhren wir zum kleinen Flughafen Wilson. Von dort starten auch die Kleinflugzeuge zu den Airstrips in die Nationalparks. Unser erstes Ziel: Die Maasai Mara.
Der Flug war bei freier Sicht über die Landschaften ein tolles Erlebnis und es stellte sich sofort das erwartete „Safari-Pioniergefühl“ ein. Die Landung auf der Piste des Mara Naboisho Airstrips war spektakulär und wurde vom Anblick der bereits auf uns wartenden Maasai Krieger mit ihrem offenen Safari Fahrzeug perfekt gemacht.
An dieser Stelle der Hinweis: So ein völlig offenes Fahrzeug ist Safari Abenteuer pur – aber es ist auch staubig, holperig und der Fahrtwind kann kühl werden.
Die Fahrt in Richtung unseres Camps war zugleich unsere erste Pirschfahrt. Dabei war unübersehbar – die Maasai Mara ist ein Tummelplatz der Tiere.
Wir haben selten in anderen Regionen so viele unterschiedliche Tiere an einem Ort gesehen. Hier hat man sozusagen Raubkatzengarantie, wobei man auch sehr nahe an die Tiere heran kommt und so hervorragende Fotos entstehen können.
Man findet hier eine Bilderbuchlandschaft. Die grüne Savanne mit ihren Schirmakazien und Herden von Gnus, Zebras und Impalas, grasenden Elefanten, Giraffen, Löwen, Flusspferden oder den kichernden Hyänen – man kann sich nicht satt sehen. Nicht selten kann man auch die Cheetahs bei der Jagd beobachten.
Unsere Zeit hier war schon ein sensationeller Auftakt unserer Safari und wir wären gerne länger geblieben. Die vielen Tiere und unser luxuriöses Safari Camp im Busch zu verlassen, fiel uns richtig schwer.
Abschied von der Maasai Mara – Besuch der Nashörner: Ol Pejeta Conservancy
Nach dem Frühstück unternahmen wir eine Pirschfahrt zurück zum Airstrip und flogen wieder nach Wilson zurück. Dort stiegen wir um und der nächste Flug brachte uns nach Nanyuki. Unser Ziel: Ol Pejeta.
Ol Pejeta ist ein privates Schutzgebiet in der Nähe von Nanyuki, westlich des Mt Kenya. Im Schatten des zweithöchsten Berges Afrikas lässt sich eine Vielfalt an Savannentieren beobachten. Mit aktuell 88 Spitzmaulnashörnern ist Ol Pejeta das weltweit wichtigste Schutzgebiet für diese bedrohte Art. Es war sehr beeindruckend, diese Rhinos aus großer Nähe zu beobachten. Man hat hier das Glück, dass man mehrere Tiere antrifft. Ein Ranger berichtete uns ausführlich über die Herkunft und Eigenarten der Tiere sowie über die Arbeit im Rahmen des Schutzprojektes.
Abgesehen von den Nashörnern gibt es in Ol Pejeta noch viel mehr zu entdecken: Das nach Norden hin vollkommen offene Reservat ist die Heimat unzähliger Elefanten, Großkatzen und seit einigen Jahren auch wieder Afrikanischer Wildhunde, die wohl seltenste Raubtierart Afrikas.
Eine weitere Besonderheit sind die Schimpansen: In einem abgetrennten Areal des Sweetwater Chimpanzee Sanctuary können aus schlechter Haltung befreite Schimpansen ein Leben fast wie in freier Natur führen. Bei unserem Besuch sahen wir 2 dieser Tiere hinter dem meterhohen Zaun. Näher kommt man mit ihnen nicht in Kontakt. Man muss sich bewußt machen, dass diese Tiere aufgrund ihrer traurigen Vorgeschichte oftmals an Verhaltensstörungen leiden, was auch erkennbar war. Man gibt sich hier größte Mühe, den Tieren ein besseres Leben in einer artgerechten Umgebung zu ermöglichen. Außer dem kleinen Häuschen mit der bebilderten Historie des Sanctuary und einem kleinen Shop gibt es nichts weiter zu sehen – daher sollte man keine zu großen Erwartungen mitbringen.
Übrigens: hier haben wir gleich mal den Äquator überquert!
Amboseli Nationalpark – am Fuße des Kilimanjaros
Unsere letzte Etappe ist der Amboseli Nationalpark. Voller Vorfreude fliegen wir wieder nach Wilson und weiter zum Amboseli Airstrip. Endlich – der majestätische, schneebedeckte Kilimanjaro liegt vor uns, leider ein wenig Wolken verhangen. Doch die Kulisse ist unglaublich. Auch hier erwarten uns Maasai mit dem Pirschfahrzeug. Schnell verladen wir unser Gepäck, stoßen mit einem kühlen Drink an und es geht auch schon los.
Als erstes erleben wir die üppig grüne Sumpflandschaft des Amboseli schon in unmittelbarer Nähe des Airstrips Hier tummeln sich jede Menge Vogelarten, Elefanten, Hippos, Gnus, Zebras… Es erinnert an das Okavango Delta in Botswana, nur mit viel mehr Tieren, die friedlich nebeneinander im Sumpf stehen, grasen oder sich wie die Hippos und Elefanten im Wasser tummeln. Diese Tierdichte ist tatsächlich für viele von uns bisher nirgendwo so aufgefallen wie hier in Kenia.
Die Fahrt geht weiter und schon bald ändert sich die Landschaft von sattem grün in braun, gold und rot – eine faszinierende Farbenpracht öffnet sich uns. Einzig der rote Staub, den wir bei unserer Offroad Fahrt aufwirbeln, macht uns etwas zu schaffen und Lust auf eine Dusche. Während der Fahrt durchqueren wir Wassersenken, fahren Hügel hinauf und hinunter und wir fühlen uns ein wenig wie im Film „Daktari“. Abenteuer pur.
Unterwegs begegnen uns Löwen mit ihren Jungtieren, Büffel, Giraffen- und Elefantenherden, spielende Affen und Antilopen. An jeder Biegung erwartet uns eine neue Überraschung.
Unseren Sundowner genießen wir auf einem Deck am Wasserloch unseres Camps – mit spektakulärem Blick auf den Kilimanjaro, inklusive Elefantenbesuch. Romantischer geht es kaum. Danach unternehmen wir eine Nachtpirschfahrt und genießen die Geräusche des Busches – brüllende Löwen nah und fern, die leuchtenden Augen der Tiere in der Nacht.
In Begleitung unserer Maasai Guides begeben wir uns am nächsten Morgen auf einen Bush Walk. Wir lernen dabei, die Spuren der Tiere zu lesen und erfahren viel über die Vegetation. Ein riesiger Elefantenbulle steht plötzlich vor uns, noch in respektabler Entfernung. Mucksmäuschenstill stehen wir und warten ab – der große Bulle beobachtet uns argwöhnisch, schlägt ein paarmal mit seinen Ohren und geht dann seines Weges. Was für eine Begegnung! Kurz nach ihm kreuzen zwei Giraffen unseren Weg.
Der Nachmittag steht ganz im Zeichen der Maasai – heute dürfen wir das nahegelegene Maasai Dorf besuchen. Die Maasai Krieger erwarten uns bereits und begrüßen uns lässig. Wunderschön anzusehen sind die stolzen Krieger mit ihrer farbenfrohen Kleidung und ihrer zum Teil aufwendigen Haarpracht. Wir erfahren sehr viel über die Traditionen und alltägliche Lebensweisen der Maasai, dürfen das Heim eines der Krieger ansehen und den Frauen dabei zusehen, wie sie Perle für Perle auffädeln, um den berühmten Maasai Schmuck herzustellen.
Kenia - immer wieder
Unsere erste Reise nach Kenia – es war nicht unsere letzte Reise. Die relativ kurze Flugzeit, die Vielfalt dieses Landes und die Herzlichkeit der Kenianer und insbesondere der Maasai hat uns ausnahmslos davon überzeugt, dass Kenia zu Recht zu einer der besten Safari Destinationen der Welt zu gehört. Die Big 5 begegneten uns während dieser Reise gleich mehrfach, manchmal sogar mehrmals an einem Tag. Die großen Giraffen- und Elefantenherden haben uns tief beeindruckt, die Landschaft ist wunderschön und unvorstellbar abwechslungsreich.
Wer im Anschluss an eine aufregende Safari die Seele baumeln lassen möchte, kann in Kenia sein Abenteuer in der Wildnis mit traumhaften Strandtagen an der Küste kombinieren, sogar ganz ohne fliegen zu müssen.
Wir haben sehr emotionale Momente, Tier – und Naturbeobachtungen der Extraklasse erlebt und uns in dieses Land verliebt. Es warten noch viele, weitere Nationalparks, die es zu entdecken gilt. Kenia ist eine klare Empfehlung.
Kenia - wir kommen immer wieder!