Löwe im Gras

"Afrika ist vor allem ein Gefühl" - Interview mit Silke Schumann

Wir über uns - ein Interview mit Silke Schumann, Inhaberin von Destination Afrika.

"Polé Polé" heißt es bei unseren Reisen. Statt möglichst viel zu sehen, gilt hier der Luxus der Langsamkeit. Am liebsten planen wir Safaris mit Entschleunigungsfaktor. Es ist eine Art zu reisen, die Kontinent und Besuchern besonders gerecht wird.

Destination Afrika ist ein noch junges Unternehmen, seit wann seid Ihr am Markt?
Silke Schumann: Uns gibt es jetzt seit 2011. Begonnen haben wir als Ein-Frau-Unternehmen, inzwischen sind wir zu viert mit einem eigenen Büro in Melsdorf bei Kiel.

Mal ehrlich, Reiseanbieter gibt es ähnlich viele, wie Antilopen im Busch. Warum noch einen?
Ich habe viele Jahre im südlichen Afrika gearbeitet, am Orange River, im Caprivi, in Kapstadt… Dabei ist mir aufgefallen, dass die meisten Besucher ein viel zu volles Programm haben.  Sie haben gar keine Möglichkeit, sich wirklich auf das Land, die Natur und die Menschen einzulassen. Das ist Schade, denn wenn man sich etwas Zeit nimmt, sieht man vielleicht etwas weniger, erfährt aber so viel mehr. All die Geräusche, die Menschen, die Gerüche, die Stimmungen – das macht Afrika aus. Nicht nur die Big Five.

Und Destination Afrika macht das alles anders?
Nicht alles. Selbstverständlich besuchen unsere Gäste auch die Highlights des jeweiligen Landes. Aber wir planen mehr Zeit ein, gehen ganz individuell auf die Vorstellungen, Wünsche und Träume ein. Schließlich ist jede Reise ein einmaliges, großes Erlebnis. Da soll die Reise nicht "von der Stange" kommen.

Was ist das besondere an Eurer Reiseplanung?
Ich möchte niemandem eine Reise aufschwatzen. Ich würde es „empathische Reiseplanung“ nennen – Empathie gegenüber meinen Kunden, aber auch Empathie gegenüber Afrika.

Empathie gegen über einem Kontinent?
Im Sinne von Nachhaltigkeit. – oder besser: „landestypisch“. Also sorgsam mit der Umwelt umgehen, keine großen Gruppen, umweltbewusste Eco-Lodges, Unternehmen, die sich sozial engagieren und Naturparks, die den Tierschutz unterstützen.

Ein konkretes Beispiel?
Jeder Reisende bekommt von uns einen kleinen Schutzengel mit auf die Safari. Die Engelchen kommen aus einem kenianischen Projekt, das den beteiligten Frauen den Lebensunterhalt sichert. Oder wir achten bei den Unterkünften auch auf den Umgang mit den Mitarbeitern. Beispielsweise die "Rhino Ridge Lodge" in Südafrika, die bezieht die ganze Gemeinde mit ein, bietet neben vielen Arbeitsplätzen auch Möglichkeiten für die Leute, sich zu engagieren und klärt in der Bevölkerung viel über Umweltschutz und Anti-Wilderei auf.